Golf – der perfekte Abschlag

Golf Abschlag

Der Abschlag ist der erste Golfschlag an jedem Loch und bestimmt, wie Sie sich für die weiteren Ballkontakte positionieren. Daher ist es besonders wichtig, dass Sie viel Distanz gut machen und eine möglichst ideale Lage erhalten – was natürlich einfacher klingt, als es oftmals ist. Welche Schläger für einen Abschlag verwendet werden können, wie Sie Ihre Driver weiter schlagen und welche Techniken sich zum Trainieren dieses Schlags eignen, haben wir Ihnen hier kompakt zusammengefasst.

Was ist der „Abschlag“ im Golfsport?

Ist vom „Abschlag“ die Rede, kann es sich tatsächlich um zwei verschiedene Dinge handeln – zum einen wird im Golfsport die Fläche so bezeichnet, von der Sie Ihren ersten Schlag an jedem Loch absolvieren. Üblich ist inzwischen aber auch in Deutschland die englische Bezeichnung „Tee“ oder „Teebox“ für diesen Bereich. Der Golfball wird in der Abschlagsfläche bis zu zwei Schlägerlängen hinter der Markierung platziert und von dort ins Spiel gebracht. Je nach Geschlecht und Spielstärke bieten Golfplätze an jedem Loch mehrere Teeboxen, um verschiedene Distanzen bis zur Fahne zu ermöglichen.

Zum anderen beschreibt die Bezeichnung „Abschlag“ den ersten Golfschlag an jedem Loch. Beim Abschlag geht es darum, den Ball so nahe wie möglich an die Fahne zu spielen, ohne den Golfball dabei durch Wasser, Bunker und Co. in Gefahr zu bringen. Idealerweise wollen Sie in den meisten Fällen mit dem Golfball auf dem Fairway landen.

Diese Schläger eignen sich für den Abschlag

Für den Abschlag können Sie sowohl Ihren Driver als auch die Hölzer, Hybride, Eisen und Wedges benutzen – abgesehen vom Putter also jeden Schläger in Ihrem Golfbag. Wichtig ist, dass die Distanz stimmt. Wählen Sie am besten den Schläger aus, mit dem Sie den Abstand bis zu Fahne ideal überbrücken können. Für kurze Löcher (wie Par 3) sind das oftmals Wedges oder kleine Eisen. Bei langen Löchern kann die Entfernung bis zum Grün hingegen nicht mit dem ersten Schlag abgedeckt werden. Wählen Sie dann den Driver oder einen anderen Schläger mit mehr Distanz und überlegen Sie vorher, wo die Landezone des Golfballs sein soll.

Wird von „dem“ Golfschläger für den Abschlag gesprochen, ist üblicherweise der Driver gemeint. Diese lange Sonderform der Hölzer schafft durch einen geringen Loft und einen großen Schlägerkopf die weiteste Distanz, was bei langen Löchern eine sinnvolle Auswahl für den Abschlag darstellt. Auch wird der Driver aufgeteet, was Sie nur in der Teebox dürfen. Für kurze Löcher oder Bereiche, in denen Ihre Driver-Landezone von Wasser und Hindernissen unterbrochen wird, sollten Sie aber natürlich auf diese Schlägerwahl verzichten.

Tipps und Tricks, um mit dem Driver weiter zu schlagen

Der Driver ist der längste Schläger in Ihrem Golfbag, mit dem sich auch die weiteste Distanz erreichen lässt. Im Vergleich zu den Eisen muss die Schlagbewegung verändert werden, um eine hohe Flugkurve zu erreichen. Das liegt primär an dem geringen Loft von etwa 7° bis ca 15°. Auch sollten Sie den Driver immer aufteen, um die Treffgenauigkeit zu erhöhen. Nicht zuletzt deswegen kommt dieser Schläger praktisch nur am Abschlag zum Einsatz. Mit den folgenden Tipps und Tricks können Sie an der Distanz des Drivers feilen:

  • Treffen Sie den Ball in der Aufwärtsbewegung: Anders als Eisen muss der Ball mit dem Driver in der Aufwärts- und nicht in der Abwärtsbewegung getroffen werden. Daher berührt er den Boden nach dem Ballkontakt nicht. Um diesen Treffmoment zu erreichen, sollte die Ballposition etwa auf Höhe der Innenkante Ihres linkes Schuhs (bei Linkshändern auf Höhe des rechten Schuhs) liegen. Führen Sie außerdem einen flacheren Rückschwung aus, um den Ball nicht zu steil zu treffen.
  • Schlägerkopfgeschwindigkeit, Rhythmus und Treffmoment: Beim Golfsport gilt die Grundregel, dass die weitesten Schläge nicht durch den größten Kraftaufwand entstehen – stattdessen bestimmt die Schlägerkopfgeschwindigkeit, wie viel Power hinter dem Ball steckt. Um eine maximale Schlägerkopfgeschwindigkeit zu erreichen und Ihren Driver weiter fliegen zu lassen, sollten Sie auf einen flüssigen Rhythmus in der Schlagbewegung achten. Das sorgt für eine idealen Treffmoment in der Mitte der Driverschlagfläche: so sind der Abflugwinkel perfekt und die Geschwindigkeit hoch, weshalb der Driver besonders weit fliegt.
  • Achten Sie auf die Höhe des Tees: Insbesondere beim Anschlag mit dem Driver sollten Sie darauf achten, den Schlag optimal vorzubereiten. Zu den häufigsten Fehlern zählt eine falsche Tee-Höhe – selbst mit einem idealen Bewegungsablauf treffen Sie den Golfball dann nicht richtig. Als Faustregel gilt: Beim Driver sollte der Ball so hoch aufgeteet sein, dass er maximal zur Hälfte über die obere Schlägerkante hinausragt.
  • Die Ausrichtung muss stimmen: Achten Sie außerdem darauf, sich optimal zu Ihrem Ziel auszurichten. Haben Sie dafür auf jeden Fall einen Plan vor Augen, wo der Golfball nach dem Driverschlag landen sollte. Wer sich nicht zum Ziel ausrichtet, verliert schnell an Distanz – und in manchen Fällen auch dem Golfball im hohen Rough oder sogar im Aus.
  • Konstanz steht im Mittelpunkt: Der beste Tipp für einen weiten Driverflug ist auch der einfachste – Konstanz sorgt für Sicherheit. Eine hohe Konstanz erreichen Sie insbesondere durch viel Übung und die Simulation verschiedener Abschlagssituationen mit dem Driver

Abschlag vom Boden vs. Abschlag vom Tee

Zu den Besonderheiten des Abschlags gehört, dass Sie hier ein Tee – also einen kleinen Stift aus Holz oder Plastik mit einer maximalen Länge von 10,16 cm – verwenden dürfen, um Ihren Ball „aufzuteen“. Das ist nur auf der Abschlagfläche erlaubt, nicht jedoch im Rough, auf dem Fairway oder auf dem Grün. Diese Hilfestellung erlaubt es, Unebenheiten des Bodens aus dem Spiel zu nehmen. Außerdem wird für einen erleichterten Kontakt zwischen Ball und der Mitte der Schlagfläche gesorgt.

Es gilt: Alles kann, nichts muss. Sie dürfen den Abschlag natürlich auch ohne Tee durchführen und sich einfach eine präferierte Lage auf dem Boden der Teebox aussuchen. Allerdings ist es empfehlenswert, ein Tee zu benutzen – wenn Sie diesen Vorteil erhalten und eine bessere Ballposition für den Abschlag bekommen, lohnt es sich, diese auch zu nutzen. Einen Sonderfall stellt übrigens der Driver dar. Dieser sollte im Schlag in der Aufwärtsposition getroffen werden, um den Ball hoch und weit fliegen zu lassen. Ohne Tee ist das extrem schwierig, sodass Sie selbst Golfprofies nie ohne Tee sehen.

So halten Sie den Schläger beim Abschlag richtig

Anders als bei anderen Spezialschlägen – wie etwa dem Chip oder dem Pitch – wird beim Abschlag ein standardmäßiger Griff verwendet. Das heißt, die greifen den Schläger nicht kürzer, sondern genauso wie bei Ihren Schlägen auf dem Fairway. Für Rechtshänder bedeutet das, dass die linke Hand oben greift. An dieser Hand tragen Sie übrigens auch Ihren Handschuh. Der Griff ist bei jedem Golfer individuell, da wir von Natur aus nicht alle den gleichen Öffnungswinkel in entspannter Haltung haben.

Greifen Sie den Schlägergriff in Ihrer Fingerreihe und schließen Sie die Hand, sodass Sie „von oben“ auf das Dreieck zwischen Ihrem Daumen und dem Ansatz Ihres Zeigefingers schauen können. Dieses V sollte in den Bereich zwischen Ihrem Schlüsselbein und Ihrer Schulter zeigen, wenn Sie es auf einer imaginären Linie verlängern. Auch sollten Sie den ersten Finger der Knöchelreihe sehen können – ansonsten greifen Sie „zu schwach“, was bedeutet, dass die Hand zu weit nach außen gedreht ist.

Das Ende des Griffs sollte leicht überstehen, um eine Hebelwirkung zu ermöglichen. Das können Sie anhand des Abriebs auf dem Handschuh gut kontrollieren. Die rechte Hand kommt schließlich von der Seite hinzu und erfüllt die Aufgabe, den Daumen der linken Hand mit dem Daumenballen zu verdecken. Der kleine Finger der rechten Hand liegt auf dem Zeigefinger der linken Hand.

Den Abschlag optimal trainieren – so geht’s

Damit Sie sich beim Abschlag an den einzelnen Löchern in eine ideale Position bringen können, sollte dieser besondere Schlag vom Tee umfassend trainiert werden. Dabei lohnt es sich, auf verschiedene Aspekte zu achten und diverse Situationen umfangreich zu üben:

  • Kennen Sie Ihre Distanzen: Nicht jeder Golfspieler schlägt den Driver, die Hölzer und die Eisen gleich weit. Wer seine individuellen Distanzen kennt, tut sich bei der Auswahl des Schlägers für den Abschlag deutlich leichter. Messen Sie die Distanzen für Ihre einzelnen Schläger im Abschlagstraining, um sich auf dem Platz die besten Chancen erspielen zu können.
  • Üben Sie verschiedene Situationen: Nicht jedes Loch auf dem Golfplatz ist gleich – weshalb auch nicht jeder Abschlag gleich ist. Um auf alle Gegebenheiten optimal vorbereitet zu sein, sollten Sie daher verschiedene Situationen trainieren und simulieren. Probieren Sie beispielsweise, den Ball aus verschiedenen Bereichen der Teebox abzuschlagen oder sich mal rechts und mal links am Fairway zu orientieren.
  • Probieren Sie Korridore aus: Für etwas fortgeschrittene Golfer lohnt es sich ebenfalls, unterschiedliche Korridore zu wählen. Dadurch wird nicht nur die Landeposition des Golfballs im Training variiert, sondern auch die entsprechende Flugbahn. Probieren Sie Fades und Draws aus, um das Maximum aus Ihrem Abschlag herauszuholen und die Ausrollphase des Balls zu verlängern.
  • Setzen Sie auf durchdachtes „Course Management“: Ein erfolgreicher Golfer plant außerdem voraus, was er für die einzelnen Löcher erreichen will. Zu diesem sogenannten Course Management gehört zum Beispiel, sich vorher Gedanken über die Schlägerauswahl, die Distanz und die Abstände zu Hindernissen zu machen. Dann sind Sie im „Ernstfall“ vorbereitet. Course Management sollte daher auch trainiert und in die Entscheidungsfindungen einbezogen werden.

Der Abschlag im Golf – ein kurzer Überblick

Der Abschlag im Golf bietet Ihnen viele Chancen für das jeweilige Loch, kann Sie aber auch direkt mit dem ersten Schlag in brenzlige Situationen führen. Nicht zuletzt deswegen ist es elementar, sich gut auf diesen Schlag vorzubereiten und die optimale Schlägerauswahl zu treffen. Setzen Sie den Golfball auf ein Tee und prüfen Sie sowohl Ihren Griff als auch Ihre Position und Ausrichtung. Dann kann nicht mehr viel schief gehen – und sie landen in einer idealen Position auf dem Fairway.

Foto: Depositphotos.com @ Photocreo

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